Gregory Porter & Metropole Orchestra und Buena Vista Social Club

Weitersagen:

Donnerstag 02.07.2015 

EINLASS 17:00 Uhr 

 

BEGINN
ca. 19:00 Uhr Gregory Porter & Metropole Orchestra,
ca. 22:00 Uhr Orquesta Buena Vista Social Club

 

Ticket jetzt sichern

 
Gregory Porter & Metropole Orchestra

Was hat Gregory Porter mit Shirley Bassey, Charles Aznavour, Ella Fitzgerald, Joe Cocker, Dionne Warwick, Elvis Costello und The Supremes gemein außer dass er singt? Da könnte einem Etliches einfallen, vor allem aber dies: Auch Porter stand, wie die besagten Kollegen, schon vor dem niederländischen Metropole Orchestra auf der Bühne. In Deutschland war dies erst zwei Mal der Fall, vergangenen Sommer in Bremen und im Hamburger Stadtpark – zwei Abende allerdings, die keiner der Zuschauer je wieder wird vergessen können.

 

Nun kauft man mit einem Ticket für Porter zwar lange schon nicht mehr die Katze im Sack, der Kalifornier hatte bereits mit seinem Debut-Album „Water“ 2011 im zarten Alter von 40 Jahren aufhorchen lassen und wurde mit dessen Nachfolger „Liquid Spirit“ zwei Jahre später zum Shooting Star des Jahres. Und das nicht etwa, weil der Sänger, dessen Vortrag an die Ära von Al Green und Donny Hathaway erinnert, seine Kunst in den Dienst massenkompatibler Sounds und Produzenten gestellt hätte, sondern weil der Jazz’n’Soul mit ihm endlich wieder eine jüngere Stimme im noch jungen Jahrtausend bekam. Auf Porters wunderbare Songs konnten sich vor seinen Bühnen gleich drei Generationen einigen und machten den stets mit einer schweren Wintermütze bewaffneten Sänger zum Thronfolger einstiger Größen wie Solomon Burke.

 

Doch zurück zum Metropole Orchestra, seines Zeichens Europas älteste, unter dem etwas schnöden Prädikat „Tanz- und Unterhaltungsorchester“ seit 1945 geführte Formation, in deren Reihen sowohl das klassische Instrumentarium der Pop- und Rockmusik, als auch komplette Bläser- und Streichersätze ihren Platz haben. Zum Unikat allerdings wird das rund 60-köpfige Team, dessen Leitung bis 2013 Vince Mendoza und seither Jules Buckley, Mitbegründer des „Heritage Orchestra“ innehat, erst dank der Fähigkeit, seiner Musik ein Modul zu schenken, über welches kein klassischer Klangkörper und leider auch nur wenige Bigbands verfügen: Den unentrinnbaren Groove.

 

Und so sonnte sich denn im Hamburger Spätsommer 2014 ein bestens aufgelegter Gregory Porter im eigenen Glanze wie auch in dem seiner zahlreichen Begleiter, die niemals anhoben, ihren Sänger zu übertönen, sondern ihm lieber mit ungeheuren Swing, mit überraschenden, solistischen Eruptionen und vielschichtigen Sound-Panoramen die herrliche Kulisse boten. Ob nun zart schmelzende Ballade oder Old School R’n’B, ob knackig kurzer Popsong oder epische, wie gerade erst der flirrenden Luft des amerikanischen Südens entsprungene Jazz-Improvisation, kein Teil der stilvollen Inszenierung muss ohne – wir wiederholen uns nicht aus Versehen – ergreifende Grooves auskommen.

 

Gregory Porters ja ohnedies schon nach der ersten Begegnung unvergessliche Stimme wächst vor dem Metropole Orchestra nochmals über sich hinaus, der smarte Entertainer gibt zwei Stunden lang die Richtung vor und steckt stilistisch die Claims ab, während die Schar der exquisiten Musiker für Atmosphäre und nicht zuletzt staunende Gesichter sorgen. Die Konzerte dieser außergewöhnlichen Allianz sind dabei nicht besser, schöner oder ergreifender als die imposanten Auftritte, die Porter mit seiner eigenen Band hierzulande stets bejubelt absolvierte, sie sind schlicht und einfach – anders. Und zwar als alles Andere.

gregoryporter.com

http://www.mo.nl/en/the-orchestra/

 

ORQUESTA BUENA VISTA SOCIAL CLUB® “ADIOS TOUR”

Featuring Omara Portuondo, Eliades Ochoa, Guajiro Mirabal, Barbarito Torres, Jesus „Aguaje“ Ramos 

 

„Wir wollten unsere traditionelle Musik leben und die Welt damit verzaubern und das haben wir auf unseren Touren erreicht. Es war ein unglaublicher Teil meiner Karriere und meines Lebens.“ Omara Portuondo

Es waren Momente, an die sich Musikfreunde wohl noch Jahrzehnte erinnern werden: der 90jährige Compay Segundo, im weißen Anzug lässig aus dem Sessel Gitarre spielend. Oder der knapp 70jährige Ibrahim Ferrer, inbrüstig Liebeslieder in das Mikrofon schmachtend. Oder die 66jährige Omara Portuondo, ihm mit herzerweichender, warmer Stimme antwortend. Wim Wenders tat sein Übriges, mit seinem später veröffentlichten, hochgelobten Dokumentarfilm.

 

Doch es sind weitaus mehr als diese ikonischen Bilder, die aus den Jahren 1996/97 für lange Zeit bleiben werden. Das musikalische Experiment namens Buena Vista Social Club, das Ry Cooder und Juan de Marcos damals in einer beispiellosen Aktion kubanisch-amerikanischer Freundschaft aus der Taufe hoben, markierte nicht weniger als die Rückkehr der kubanischen Musik auf die große Weltbühne. Und zwar eben nicht als ungestüme Neuerfindung, sondern als Rückbesinnung auf fast schon verloren geglaubte Traditionen, den Son cubano der 40er und 50er Jahre. Diese besondere Richtung machte und macht sicher einen Großteil der Faszination des Projektes Buena Vista Social Club aus. Es ist weit mehr als eine Band: eine Bewegung, eine Vision, ein großes, gemeinsames Gefühl. Die scheinbar alte Musik, die Künstler wie Ibrahim Ferrer, Ruben Gonzalez, Cachaito Lopez, Manuel Galbán, Omara Portuondo, Eliades Ochoa, Anga Díaz und später auch Roberto Fonseca im Studio interpretierten, definierte die kubanische Musik neu, und machte damit auch den Weg frei für kommende Generationen.

 

Heute besitzt die kubanische-karibische Musik weltweites Renomee, Musiker wie eben Roberto Fonseca haben ihren eigenen, neuen Stil gefunden und touren damit rund um den Globus. Damit ist auch klar, dass nun die Zeit des Abschieds für die alte Garde des Buena Vista Social Club naht. Sie haben ein großes Werk vollbracht, in fast 17 Jahren in verschiedensten Konstellationen auf Hunderten Bühnen gespielt und Preise bis hin zum Grammy Award errungen. Einige der größten Namen sind inzwischen verstorben, wie Rubén Gonzales, Ibrahim Ferrer oder Compay Segundo. Es ist Zeit, Adiós zu sagen.

 

Mit diesem frohen Wort auf den Lippen wird sich daher das Orquesta Buena Vista Social Club® im Jahre 2014/15 verabschieden. Natürlich nicht einfach so, sondern mit einer weltweiten Tour. Unter der musikalischen Obhut von Bandleader und Posaunist Jesus Aguaje Ramos wird das Line Up dieser „Adios“-Tour zahlreiche Musiker miteinander vereinen, die auf dem Original Buena Vista Social Club-Album und in Wim Wenders‘ Dokumentarfilm mitgespielt haben – darunter die atemberaubende Omara Portuondo, der Trompeter Guajiro Mirabal und der Lauten-Virtuose Barbarito Torres.

 

Begleitet werden sie auf der Bühne von jenen Musikern, die auf den langen Reisen zum Ensemble hinzu stießen – zum Beispiel der dynamische Tres-Spieler Papi Oviedo, Havanas junger Starpianist Rolando Luna, eine Rhythmusgruppe aus Pedro Pablo (Bass), Andres Coyao (Congas), Filiberto Sánchez (Timbales) und Alberto ‚La Noche‘ (Bongos), eine dreiköpfige Trompeten-Sektion geleitet von Luis Allemany, wie auch Havannas gefeierter Son-Sänger Carlos Calunga und Idania Valdés.

 

Damit ist diese Adios-Tour nicht nur eine Referenz an das einstige großartige Experiment, nicht nur eine große Huldigung an die klassischen karibischen Stile von Son über Guajira, Danzon, Bolero, Cha-cha-cha bis Rumba, nein: es ist vor allem eine Feier des ewigen Jungbrunnens Musik. Vergangenheit und Gegenwart treffen aufeinander, und mit Sicherheit taucht zwischen all den scheinbar bekannten Lieder immer wieder die Zukunft auf. Denn die kubanische Musik endet nicht mit den Musikern des Buena Vista Social Club. Aber sie steht auf ihren Schultern. Auf den Schultern von Giganten. Adiós!

 

Ticket jetzt sichern

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert