Ivy Quainoo

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Datum: 15. Juli 2012
Konzertbeginn: 18.00 Uhr

[aside title=“Soul Suckers:“]Did you believe it, when they told you they discovered you?
And that everything is free, as long as you do what they tell you to.

Nothing could be further from the truth, my love.
And nothing is more powerful than beauty in a wicked world.[/aside]

Selbstbestimmtheit. Schönheit. Können, das sich durchsetzt.

Das ist der Dreiklang, der sich durch „Ivy“, das Album, zieht. Und natürlich ist dies auch das große Thema der Künstlerin Ivy Quainoo: „Wie bleibe ich ich selbst?“

Die 19-Jährige ist ja ein Kind der Nuller-Jahre, sie hat die Casting-Stars kommen und gehen gesehen. Und nun ist sie selbst einer. Sie ist „The Voice of Germany“. Vielleicht die erste Gewinnerin einer neuen Generation von Casting-Shows – eine Künstlerin, gefördert von Künstlern. Aber Ivy kennt die Gefahr des raschen Ruhms, darum hat sie das Lied „Soul Suckers“ für ihr Album ausgewählt. Dieser Song von Amos Lee begleitet sie seit Jahren wie zur Vorbereitung, seit die Viel-Leserin in einer Bibliothek über dieses Plattencover mit dem einsamen Songwriter stolperte. „Der Text bringt etwas auf den Punkt, worauf ich mich immer berufen werde“, sagt sie: „Dass ich mich nicht verbiegen lasse.“ Und das Lied zeigt auch gleich eine Lösung auf: Nothing is more powerful than beauty in a wicked world.

Die faszinierende Schönheit einer Stimme. Man spielt das erste Lied an, und man ist gebannt von „Ivy“. Ein James-Bond-Vorspann nimmt Fahrt auf. Do you like, what you see? … Ja, man sieht diese Musik! Großes Kopfkino: Wir stehen am Bug der Titanic, breiten die Arme aus – und es fühlt sich nicht mal kitschig an: Das große Gefühl bändigt Ivy in ihrer Ballade Breakaway mit unglaublichem Fingerspitzengefühl. You got me treibt uns dagegen mit seinen swingenden Clip-Claps und Ivys vollstimmiger Dringlichkeit zum Tanzen auf die Tische. Wo schon zahlreiche junge Musikstudenten in der Hoffnung auf „Fame“ eine ziemlich durchchoreografierte Nummer abziehen. Und dann dieser soulige Drive von You can’t put a price on love – Diana Ross würde begeistert mitklatschen. Läuft zum Finale von Pretty Woman.

So viele Farben, so viele Stimmungen. Ivy, was ist deine Lieblingsfarbe? – „Grün.“ – Und welcher Song ist grün? „Richest Girl natürlich.“ Ivy lacht, wir können nur staunen. Diese unbedingte musikalische Sicherheit, mit der sie sich so unterschiedliche Lieder anverwandelt. Unglaublich, dass Ivy ihr erstes Album in nur acht Tagen eingesungen hat. „Ich höre ein Demo nur ein, zwei Mal an. Nicht zu oft, damit ich es nicht kopiere. Und dann sing‘ ich einfach drauflos.“ Einfach natürlich. Auch Richest Girl hat Ivy so in ein persönliches Statement verwandelt. Ein Lied wie ein Kaminfeuer, an dem wir uns wärmen und Ivy singen hören: „I’m shining inside. You make me feel like, I’m a story yet to be told.“

Diese Geschichte vor der großen Bühne gibt es natürlich. Sie beginnt in einer Hochhaussiedlung in Berlin-Neukölln, hier wächst Ivy mit ihrer Schwester Sharonda auf. Nicht reich, aber fleißig und glücklich. Die Eltern kamen vor 35 Jahren aus Ghana, und natürlich zaubert Mutter Harriet auch einen wunderbaren „Jollof“, ein ghanaisches Tomaten-Reis-Gericht. Ansonsten aber verbringt Ivy eine ziemlich normale deutsche Kindheit mit Harry-Potter-Postern, mit Britney Spears und Jennifer Lopez als erster Single („I’m Real“).

Doch die Liebe zur Musik ist allgegenwärtig in der Familie: „Wir haben ziemlich viel und so ziemlich alles gehört“, erinnert sich Ivy Quainoo. „Da kommt es her, dass ich nicht auf eine Sache festgelegt bin. Vor allem aber hörten wir Michael Jackson und Bob Marley.“ So finden sich in Ivys persönlicher aktueller Playlist die unterschiedlichsten Musikstile: Singer-Songwriter wie Brooke Waggoner, Corinne Bailey Rae oder Regina Spektor neben anspruchsvollem Pop von Sara Bareilles (Love-Song) oder Ed Sheeran und alternativen Rockern wie Paramore oder Fall Out Boy. R’n’B von Alicia Keys wechselt mit einem Crossover-Soul-Stück von India Arie und plötzlich verzaubert ein echter „Klassiker“ – „Clair de la lune“ von Debussy.

Vielschichtig! Aber vielleicht muss man noch früher ansetzen, um dieses Musikgefühl zu verstehen. Aus vollem Hals wird gegospelt bei den Gottesdiensten in der ghanaischen Gemeinde. Auch das gehört zu Ivys frühesten Erfahrungen, auch wenn sie nie mitgesungen hat in der Kirche. Erst in der Schule tritt Ivy im Alter von 12 Jahren in den Chor ein – wie ihre Schwester Sharonda. Die Kinder singen quer Beet: „Klassik, 60er, 80er, neue Sachen, zum Teil auch Gospel“, sagt Ivy. Hier fällt sie mit ihren ersten Soli auf. Und eine Englischlehrerin kann von sich behaupten, als erste ihr Talent erkannt zu haben. Sie empfiehlt Ivy und ihrer Schwester, doch mal die nahe Bühnenkunstschule „Academy“ zu besuchen – keine Elitenschmiede à la Fame, aber ein sehr ambitioniertes Jugendförderprojekt. Doch Ivy lässt noch zwei Jahre ins Land gehen, bis eine Cousine sie überreden kann, doch einmal mitzukommen.

Es ist Ivys erstes Casting – und eine Entscheidung fürs Leben. An der Academy lernt sie ihre Stimme besser kennen, lernt das Singen, allein und in der Gruppe. Und am Ende des ersten Jahres die große Abschlussshow: Die 15-Jährige fegt als Solistin das Publikum aus den Sitzen. Sie hat sich nichts Geringeres vorgenommen als Aretha Franklins Soul-Klassiker R.E.S.P.E.C.T. – und noch heute schwärmt die Academy von dieser „unvergesslichen“ Vorstellung.

Ivy macht an der Academy weiter mit Theater, gründet mit Freunden eine freie Gruppe. „Theater hat unheimlich viel Spaß gemacht“, sagt sie. „Ich würd’s auch wieder tun.“ Eine Alternativkarriere? … Scheint nicht nötig. Sie kommt ihrem Vorbild Aretha Franklin ja immer näher. Ihre Interpretation von I Say A Little Prayer im Duett mit The Boss Hoss war einer der Höhepunkte von „The Voice“. Fürs Album haben Ivy und ihre Coaches das Stück neu eingespielt. Und es hat nochmal so viel Spaß gemacht.

Aber studieren will die Berlinerin schon noch. Gesang wahrscheinlich („Mit Technik ist keiner schlecht dran.“), aber auch Geologie kommt in Frage. „Als Kind habe ich immer ziemlich viele Dokus geschaut über die Erdentstehung, und auch in der Schule hat mich das Thema fasziniert.“ Da war immer der Traum, etwas mit Musik zu machen, aber dass sie gleich nach dem Abitur ihr erstes Album aufnehmen würde, dass es durchstarten würde auf Platz zwei der deutschen Charts – daran hätte Ivy im Leben nicht geglaubt. Nun muss sie ihre große Tour durch zehn Städte im Mai vorbereiten und hat nicht einmal Zeit, ihren Führerschein zu machen.

Eine Freundin aus Academy-Zeiten hatte ihr vom Casting für „The Voice“ erzählt. Natürlich hat Ivy sich erkundigt, war skeptisch: „Noch eine Casting-Show in Deutschland? Aber nachdem ich meine Abiturnoten bekommen hatte, war der Tag so lang. Da bin ich mit meiner Cousine hingegangen.“ Den Rest haben Millionen von Menschen verfolgt. Große Fernsehmomente. Ihr grandioses Duett mit Florence (and the Machine), als Ivy so spielerisch mit dem Profi mithalten konnte. (Shake It Out hat es als einziges Live-Stück aus der Show auf das Album geschafft.) Diese Stimmgewalt mit Leichtigkeit, die sie auch im Studio wunderbar eingefangen hat.

Dabei ist es kein Leichtes den ersten magischen Moment fortzuschreiben: „Das ist einfach pure Stimme“, brach es aus Juror Rea Garvey nach dem allerersten Auftritt von Ivy bei den Blind Auditions hervor. Das stimmt auch noch, wenn man das Album zehn oder hundert Mal gehört hat. Pure Stimme. Eine, die für sich selbst spricht.

Für eine Live-Version des Hits „Do you like what you see“ einfach das Bild klicken!

Weitere Informationen zu Ivy Quainoo unter: www.facebook.com/IvyQuainoo

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